![Test](foto/shodan-2006-kopf-2-Melanie.jpg)
Seit 2015 wurden diese Internetseiten nicht mehr
aktualisiert. Nach dem Tod von Shodan war mein erster Impuls diese
Internetseite komplett vom Netz zu nehmen. Danke an all diejenigen, die mich
davon abgehalten haben.
Die ursprüngliche Idee dieser
gesammelten Informationen war es, Mut zu machen, für sein eigenes
Pferd zu kämpfen, über den Tellerrand hinauszuschauen und Infos zu
hinterfragen. Schaue ich mir die hohen Zugriffszahlen
dieser Seiten an, die vielen Anfragen und Gespräche, die Tatsache
dass ich sogar in dieser kurzen Zeit schon wieder Abschied von
einem vierbeinigen Begleiter (fern ab von PSSM etc.) nehmen musste
- dann stelle ich heute sogar fest, dass nach all den Jahren die
positive Kraft aus den Erfahrungen heraus überwiegt.
Die
Diskussion und der Austausch sollen weitergehen! Ich freue mich
darauf.
Somit werde ich nach und nach versuchen die Seiten auf
einen aktuellen Stand zu bringen.
Dai Shodan
Mutter: Tersker | Vater: Arabisches Vollblut
*21. Mai 1996 ✝ 07. Januar 2015
Als Absetzer 1996 gekauft, sollte dieser AV-"Mix" ein ganz normales Freizeitpferd werden. Beide Eltern sind und waren top fit und gesund, und waren beide bei ein- und mehrtägigen Distanzritten erfolgreich. Ein chronisch krankes Pferd hatte ich bereits, da sollte das Nachwuchspferd unter idealen Bedingungen zu einem tollen Reitpferd heranwachsen.
2009 ging unser persönlicher "Jubel " online
2009: Shodan wird 13 Jahre alt und endlich ist er reitbar und seine
Leidensgeschichte gehört der Vergangenheit an.
Diesen
Satz schrieb ich 2009 zum Online-Start dieser dai-shodan-WebSite.
Nach all den Höhen und Tiefen, teilweise auch den Anfeindungen von
außen, wollte ich neben all den Horror Meldungen, die immer mal
wieder durchs Internet gehen, eine Erfolgsgeschichte posten. Ich
wollte ermutigen und versuchen Infos - vor allem in deutscher
Sprache - zur Verfügung zu stellen.
Was seitdem passiert
ist, macht mich heute noch sprachlos und unfassbar glücklich! Ein
reger Erfahrungs-Austausch, viele viele betroffene Pferdebesitzer
und auch Pferdetherapeuten unterschiedlichster Fachrichtungen
bereichern das Thema!
Rückmeldungen und Infos überrollen mich
teilweise, freuen mich ungemein und haben mich auch
nochmals weiter angespornt noch weiter zu denken, zu grübeln, zu
forschen, zu testen, zu optimieren - schlicht und ergreifend: NOCH
BESSER hinzuschauen und noch Vieles zu lernen!
Ich
möchte hiermit DANKE sagen.
Mut machen! Hoffnung weitergeben und den Dank an
diejenigen, die ernsthaft mitgedacht und mitgeholfen
haben. Vielleicht waren sogar die Anfeindungen nötig, da ich
manchmal mehr aus Trotz als aufgrund kompletter
Überzeugung, Gedanken weitergedacht und weiterverfolgt habe..... :-)
Über einige Sätze werde ich mich wohl immer aufregen:
z.B. dem
gehört mal richtig was auf den Frack, dann läuft er auch!
gehören tatsächlich nicht ins vorherige Jahrhundert, sondern
werden auch heute noch in Reithallen als Empfehlung weitergereicht
oder z.B. das haben wir schon immer so gemacht, das muss so
sein!
In der Öffentlichkeit wird der Reitsport in letzter Zeit eher mit Doping oder mit Pferde-Quälerei in Zusammenhang gebracht. Ein Skandal jagt fast schon den nächsten. Im normalen Pferdealltag geht es um viel kleinere und unscheinbare Geschichten, die für den Betroffenen aber sehr dramatisch sind.
Wie alles begann
Bis zum 4. Lebensjahr machte ich mir um Shodan eigentlich nicht wirklich Sorgen. Natürlich hat ein heranwachsendes Pferd ab und an auch mal kleinere Verletzungen oder Krankheits-Symptome, aber da immer alles recht gut heilte, machte ich mir keine weiteren Gedanken.
Im Nachhinein ist man immer schlauer.
Rückblickend hatte Shodan in den ersten 4 Jahren doch ab und an
bereits einzelne (damals nicht erklärbare) Symptome, die mit heutigem
Wissen über PSSM auf die genetische Disposition
hingedeutet hatten. Da Symptome bei Shodan immer wieder (äußerlich
sichtbar) verschwanden, nahm ich diese "Anzeichen" nicht als solche
zur Kenntnis.
Voraussetzung für die Erkennung und
Interpretation von Symptomen: man muss wissen, worauf man achten
muss.
PSSM war als Begriff damals noch ein Fremdwort hier in
Deutschland - PSSM Symptomatiken von PSSM wurden nicht als mögliches
Problem oder als bewegungsstörend oder gar als schmerzhaft
wahrgenommen.
Ernsthafte Schmerzsymptome - keine diagnostische Erklärung möglich
Ab 2001 - Shodan war mittlerweile 5. Jahre - wurde es
offensichtlich: ich stand immer häufiger vor einem Pferd mit Schmerzgesicht:
seine Muskulatur verkrampfte, Shodan war überaus berührungsempfindlich.
Symptome schienen nahezu täglich zu wechseln. Mal konnte ich noch nicht mal mit ihm spazieren gehen, mal mochte er sich noch nicht einmal selber im Offenstall bewegen, mal konnte ich ihn eine größere Runde als Handpferd mit ins Gelände nehmen: aber ich wusste nie im Vorfeld, welche Konsequenzen am Folgetag auf uns warteten.
Vier lange Jahre habe ich nach jedem Strohhalm gegriffen: Etliche Tierärzte, Osteopathen der unterschiedlichen Schulen, Pferde-Akupunkteure, Pferde-Physiotherapeuten und Pferde-Tierheilpraktiker haben mein Pferd behandelt. Vier Jahre waren geprägt von nicht greifbaren Diagnosen, von merkwürdigen Symptomen, Hoffen und Bangen und immer wieder neuen Rückfällen.
In solchen Jahren wird man als Pferdebesitzer zum Einzelgänger. Wie häufig habe ich an meiner eigenen Einschätzung gezweifelt. Sehe ich Gespenster? Sobald man sich einer solchen Herausforderung gegenüber sieht, dann geht die Suche los: wer kann helfen? wer hat noch eine Idee? welche Möglichkeiten gibt es?
2004: Mit dem Tierarzt meines Vertrauens hatte ich mich bereits
über das Thema "Einschläfern" unterhalten. Meinem
Pferd ging es einfach nur schlecht, er hatte Schmerzen, ich war
mit meinen Nerven am Ende: ABER es gab keine Diagnose.
Das
Warum und das Wieso hingen in der Luft und immer wieder hatte ich
mich doch aufgerappelt um danach zu suchen.
2004: ein Neuanfang für ein 8-jähriges Pferd
In meiner größten Verzweiflung und eigentlich zu dem Zeitpunkt,
an dem ich aufgeben wollte, da stolperte ich im Internet über 2 Studienprojekte
an Universitäten in Australien und den USA. Zum ersten Mal
las ich damals von fütterungsbedingten Tying-Up Symptomen:
» EPSM.
Ich buddelte mich in die Texte und war sehr skeptisch: aber
mein Pferd und ich hatten nichts mehr zu verlieren. Eine Futterumstellung
war schliesslich sehr einfach durchzuführen. Dieser Versuch
sollte es noch sein - nach all den unzähligen (Therapie-)Versuchen
der letzten Jahre.
In den veröffentlichten Studien las ich viel über Fette- und
Ölzugaben. Bei dem Gedanken einem dicken, um nicht zu sagen fetten Pferd
auch noch Öl zu geben, zauderte ich jedoch arg.
Kurze Zeit später flatterte die Kundenzeitung
der Kräuterwiese die Schatz in meinen Briefkasten.
Dort fand ich damals den ersten Artikel über »
PSSM
in deutscher Sprache.
Dieser
Artikel war für mich der Startschuss die Futterumstellung wirklich
anzugehen:
Neben Heu gab es für Shodan erst einmal NUR noch Heucobs mit
Leinöl.
Natürlich ersetzt das Internet keinen Therapeuten. Und natürlich können betroffene Pferdebesitzer aufgrund von Diskussionen in Foren auch komplett verwirrt werden und sogar in Panik geraten. Aber dennoch: Das Internet kann auch positiv wirken, wenn durch die Informationsbeschaffung die rettende Idee aufkeimt. Ich war auf jeden Fall sehr glücklich, dass ich im Internet damals Hinweise gefunden hatte. Nach 4 Jahren vergeblicher Suche, nach diversen Untersuchungen und Therapieansätzen gab es eine Möglichkeit, die sich später auch als die Rettung herausstellte.
Nach vielen Gespächen mit Pferdebesitzern von chronisch kranken Pferden, weiss ich mittlerweile, das ich nicht allein mit nagenden Fragen zweifelnd vor meinem Pferd gestanden habe und immer wieder gegen schlechtes Gewissen und ein grummelndes Bauchgefühl angekämpft habe. Es kommt eigentlich viel zu häufig vor, dass Pferdebesitzer allein stehen und nach möglichen Auswegen suchen.
Diese Internetseite soll Mut machen auch mal "andere Wege" anzudenken, hier sollen Informationen und Hinweise angeboten werden. Ob eventuell etwas "passt" für Ihr Pferd und Ihre Einstellung, muss jeder selber entscheiden bzw. mit den Therapeuten und Behandler vor Ort abstimmen.
Glücklicherweise sind Begriffe wie PSSM oder insgesamt Stoffwechselprobleme bei Pferden heute viel bekannter als noch 2004. An deutschen Unis wird geforscht und gerade Frau Prof. Dr. Annette Zeyner (aktuell an der Uni Rostock) wird nicht müde auch in öffentlichen Vorträgen über die aktuellen Erkenntnisse in der Forschung zu berichten.
seit 2004 - die "etwas andere" Pferdefütterung : STÄRKE - REDUZIERT
Seit 2004 hat sich in Diskussionen und auch auf dem Pferdefuttermarkt Vieles verändert. Leider gehört auch "TamTam" und viele großartigen Werbeversprechungen für teueres Futter mit zumindest diskussionsbedürftigem Inhalten rund um das Thema "stoffwechselbelastete" Pferde ....
Mein persönlicher Weg, führte mich häufiger im Zick Zack, zwischen
Fertigfutter und Heu-"Diät" zu einer sehr individuellen Fütterung
mit möglichst vielen unterschiedlichen pflanzlichen Produkten,
mit relativ wenig Fertig-Mineralergänzungsfutterkomponenten.
Interessant im Nachhinein: Nicht nur bei mir konnte ich den
Gedanken bemerken, dass ein Gefühl aufkam, ich müsste ein
schlechtes Gewissen haben, da ich meinem Pferd "Etliches"
vorenthalten würde. Interessant wie häufig dieser Gedanke bei
Pferdebesitzern auftaucht.
Fütterungswege:
Angefangen habe ich damals
2004 mit Heufütterung, die lediglich mit
Heucobs und Leinöl ergänzt wurde.
Über die Jahre habe
ich die Ölmenge immer wieder verändert. Empfohlen wird bei PSSM
immer wieder eine recht hohe Ölmenge. Wir dürfen aber nicht
vergessen, dass Pferde, bei denen PSSM festgestellt wurde,
trotzdem immer noch Pferde sind ;-) .... Pferde haben keine
Gallenblase und sind daher nicht auf die plötzliche Zufuhr von
Fetten/Ölen vorbereitet.
In den letzten Jahren bekam Shodan kein Öl
mehr "einzeln", sondern der in Ölsaaten enthaltene Ölgehalt
/ Fettgehalt reichte ihm - auch bei den
kleineren bis mittleren Distanzritten bis ca 70 km.
Ich muss zugeben: Fast
alle auf dem Markt befindlichen "Fertigfutter"Mittel sind auch
schon mal in Shodan gelandet - zumindest das, was Shodan freiwillig
gefressen hat. Immer wieder brachte mich der Gedanke, vielleicht
doch noch etwas zu verbessern oder zu optimieren ( mal abgesehen
davon, dass Werbung es immer wieder schafft einem ein schlechtes
Gewissen einzureden: "meinem Pferd fehlt etwas", das
durch Futter doch leicht "wett" zu machen ist .... ) dazu, ein Produkt XY
zu kaufen.
Die normalen sogenannten Allein-Ergänzungsfutter-Angebote
hatte ich immer recht schnell wieder aus der Futtertonne verbannt.
Deutlich länger hat es gedauert bis ich für mich und Shodan zu
einer Einschätzung der Mineral-Ergänzungs-Futtermittel gekommen
bin.
Insgesamt blicke ich bei Shodan auf 16 Jahre zurück, in
denen ich detailierte Aufzeichnungen über Fütterung, Blutbilder und klinischen
Symptomen habe.
Interessant dabei: In einem Zeitraum von 13
Jahren hatte ich 2 Pferde, die sehr ähnlich gefüttert wurden - die
Aufzeichnungen über Fütterung, Training, Blutbilder etc. liegen
demnach für 2 Pferde vor. Einflüsse, aufgrund von Heu, Wasser und Gras -
sprich auf die regionalen Bodenverhältnisse - galten für
beide Pferde.
Damit hatte ich die Möglichkeit zumindest die
Symptome, die für Shodan und seine indiviuellen PSSM Symptomatiken
galten, etwas heraus zu arbeiten.
Glücklicherweise - zumindest scheint es so, haben meine kurzen
Umwege Shodan sogenannte PSSM-tauglichen Fertigfuttermittel
anzubieten keine ganz großen Schübe ausgelöst. Heute kann
ich mir nicht erklären, warum ich das damals überhaupt in Erwägung
gezogen hatte und tatsächlich meinem Pferd - eigentlich entgegen
meinem Bauchgefühl - solch ein Futter überhaupt angeboten habe.
Heu und der komplette Verzicht auf Stroh, garantierten
Shodan symptomfreie Bewegung. Weiterhin zeigten Blutbilder,
Muskulatur und Bewegungsfreude bei Shodan, dass ihm Leinkuchen,
reine Bierhefe, Hanfnüsse aber auch Sonnenblumenkerne gut bekamen.
Mineralfutter hatte ich unterschiedliche - und entgegen aller
Empfehlungen konnte ich Shodan nicht durchgängig Mineralfutter
geben.
Natürlich besteht ein regelmäßiger Bedarf an
ausgewogener Ernähung. Shodan ging es besser, die Muskulatur war
deutlich lockerer, die Blutbilder über die Jahre immer
"lehrbuchhafter" wenn er kurweise Mineralfutter erhalten hatte.
Sogar Luzerne untertützte Shodan von Zeit zu Zeit.
Angeregt durch
Veröffentlichungen zum Thema Zoopharmakognosie
(die Selbstmedikation bei Tieren) beschäftige ich mich immer mehr
mit der Suche nach passenden Pflanzen(bestandteilen) und die
Beobachtung, was sich Shodan draußen selber zum Fressen
heraussucht. Eine spannende Welt! Da bleibt noch viel zu
entdecken!
Mittlerweile vertraute mir Shodan so sehr, dass er mir Kräuter/Pflanzen,
die ich ihm anbiete ohne vorherige Prüfung mit Begeisterung
einfach wegfuttert. Ich bekomme leider über diesen Weg keine
echten direkten Rückmeldungen, was sich Shodan selber suchen
würde. Das funktionierte "nur" noch draußen: wo ich ihn beim grasen
beobachten kann. Dort immer wieder interessant: Vorlieben wechseln
- eigentlich "fliegt" Shodan auf immer wechselnde "Besonderheiten"
....
Brennesseln stehen häufig bei Shodan
recht weit oben auf der Beliebtheitsskala. Beim Anblick von Roter
Beete "scheint er nahezu" auszuflippen ;-) ... Ob das jedoch wie
bei uns bei Schokolade einfach eine Vorliebe ist (Shodans Mutter
liebt Rote Beete ebenfalls auffällig gerne
;-)...) oder ob in der roten Beete irgendwas steckt, was Shodan
besonders benötigt, konnte ich jedoch noch nicht wirklich
recherchieren. (Interessant: THEORETISCH past Rote Beete bei PSSM
eignetlich gar nicht. Rote Beete enthält einen Chrom-Anteil, der
eigentlich bei PSSM nicht so verträglich sein sollte. )
In bestimmten Phasen sind es Kräuter wie
Anis und Fenchel, die von Shodan
vorrangig aufgenommen werden. So habe ich mich über die Jahre
immer weiter an Vorlieben von Shodan und deren (manchmal
sichtbaren) Auswirkungen herangetastet. Es bleibt aber noch viel
zu entdecken.
Da ich mittlerweile mit
Shodan bei Distanzritten starte, bleibt nur der Winter für
Kräuter-Experimente. Im Sommer habe ich immer den Blick
auf die erlaubten Futterzusätze der FN (sprich auf die
Dopingregeln) und biete Shodan dann nicht mehr so viele
unterschiedliche Kräuter / Pflanzen zur Auswahl an.
2014: Rückblick
Mittlerweile ernähre ich
Shodan eigentlich nur noch mit Heu. Heucobs gibt es um noch etwas
"hineinzumischen", obwohl Shodan auch alles was ich in die Heucobs
dazugebe auch solo frißt: Shodan frisst die Sonennblumenkerne
einzeln, die Hanfnüsse einzeln, die Kräuter einzeln - sogar die
Bierhefe einzeln. Die (Semhof oder agrobs) Luzerne sowieso und auch all die
anderen Dinge, die ich ihm von Zeit zu Zeit in die Heucobs gebe.
Im Grunde genommen gibt es täglich Heucobs, um Shodan eine Freude
zu machen, und um ihn daran zu gewöhnen, dass er bei Distanzritten aus
einem Futtereimer frisst und um den täglichen Ablauf zu
erleichtern. Über diesen Weg, kann die Fütterung auch von jemand
anderen übernommen werden.
Theoretisch lt. Futterberechnung
bekommt Shodan von vielen "Dingen" zu wenig. So gebe ich
theoretisch zu wenig Selen und das noch in einem Selenmangelgebiet ;-)
Seitdem (sprich seit 5 Jahren) stimmt jedoch der SelenBlutwert, was aber noch viel
wichtiger ist, die Relation vieler Blutwerte untereinander ist
viel ausgeglichener und optimaler geworden.
Lediglich bei Mangan scheint Shodan
einen Mehrbedarf zu haben. Ich bin noch auf der Suche nach
manganhaltigen Pflanzen. Ein Test mit Weizenkeimen läuft.
ach ja ;-)
Seitdem ich Shodan -
rechnerisch eher zu knapp bis mangel-ernähre .... sind nicht nur die
Blutwerte phänomenal gut, (Leberwerte sind bereits seit
Beginn der stärkereduzierten Fütterung deutlich innerhalb der
Referenzbereiche) und besonders wichtig: die
Fitness von Shodan ist deutlich verbessert!
Symptome wie
Verspannungen, Berührungsempfindlichkeiten etc. sind nahezu
komplett verschwunden. Ich glaube, die unfassbare Freude, ein PSSM
Pferd mit einer "Wurzelbürste" überall am Körper zu putzen, kann
nur ein Pferdebesitzer nachvollziehen, der täglich mit seinem
Pferd zu tun hat, das an Verspannungen leidet. Heute steht Shodan
da und geniesst es, im Fellwechsel "geschrubbelt" zu werden.
Die seit Jahren stark ausgeprägte Hinterhandmuskulatur, die eben
durch die Verspannungsneigung so deutlich hervortrat, ist heute
eine lockere funktionsfähige Muskulatur, die leistungsfähig ist!
Diese Augen, der Gesamtausdruck, das Strahlen, wenn Shodan vor
mir steht, ist eine tägliche Freude!
Augen sind der Spiegel
zum inneren Wohlbefinden! Das Schmerzdreieck, dass z.B. Linda
Tellington Jones immer wieder passend beschrieben hat, ist bei
Shodan verschwunden. Endlich endlich schauen mich große, runde und
strahlende Augen an, wenn Shodan fragt, was wir denn heute
unternehmen!
Bereits in 2009 war ich begeistert, wie gut es
Shodan scheinbar ging. Aus heutiger Sicht, war Shodan in 2009
eigentlich noch arg verspannt. So locker wie sich Shodan im Jahr
2014 bewegen kann, wäre sogar noch im letzten Jahr nicht zu
erwarten gewesen.
Jeder Zustand kann noch verbessert werden!
Ich bin so neugierig, wohin uns unser Weg noch führt!
Jetzt und hier - im Jahre 2014 - möchte ich gerne folgende Diskussion
beginnen:
Ziel der Fragestellung: Mut machen, um ganz individuell auf sein eigenes Pferd zu
schauen. Es darf
nicht ausschlaggebend sein, was irgendwelche Leute behaupten, was
man bei Pferden mit XY zu tun oder zu lassen hätte, sondern das jeweils eigene
Pferd ist der alleinige und maßgebliche Entscheidungs"träger".
- Braucht ein Pferd wirklich täglich eine vorgefertigte
Mineralmischung aus Einzelkomponenten - die in dieser
Zusammensetzung niemals in natürlichen Futtermitteln vorkommen
würde?
Ich behaupte bewußt provokant: NEIN! Kein Säugetier ist auf die Verstoffwechslung von Einzel-Komponenten "vorbereitet". Einzelstoffe werden toleriert, aber die Verstoffwechslung hängt immer an Wechselwirkungen und vor allem die Gesundheit der Darmschleimhäute und der Leber-Stoffwechsel entscheidet, was überhaupt im Organismus verarbeitet werden kann.
In dem Moment wo ich das hier schreibe, fällt mir auf, was sich noch alles hinter dem Thema versteckt: wissen wir überhaupt wie "Stoffwechsel" im Pferd funktioniert? Wissen wir überhaupt, wie Stoffe im Körper eines Säugetieres ganz genau verstoffwechselt werden?
Viele Veröffentlichungen zeigen immer häufiger das Ergebnis: ganze Pflanzen wirken besser als ihre einzelnen (vermuteten) Haupt-Wirkstoffe.
Je "ursprünglicher" sprich je unzerteilter wir unseren Pferden Inhaltsstoffe zur Verfügung stellen, desto besser scheinen sie sie verwerten zu können.
Die Idee, dass bei PSSM Pferden Ergänzungs-Mineral-Futter als Stoffwechselbelastung wirken könnte, kam bei mir erst nach etlichen Beobachtungen und Erfahrungen von unterschiedlichen Pferdebesitzern bei sehr unterschiedlichen Pferden auf.
Hier liegen noch etliche Jahre des Beobachtens und Suchens vor mir. Mir ist jedoch wichtig, dass auch hier kritisch "scheinbar allgemein Bekanntes und Erprobtes" nochmals hinterfragt wird.
Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen den Einzelkomponenten?
PSSM ist zur Mode-Diagnose geworden
Einerseits ist es wirklich begrüßenswert, dass immer häufiger
von PSSM gesprochen wird und diagnostiziert wird. Andererseits
gibt es doch häufig noch zu viel Panik rund um das Thema - und die
Diagnose hinterlässt eher Verzweiflung als Gewissheit.
Und dann
beobachte ich tatsächlich eine eher zweifelhafte Tendenz, dass
sich sogar Therapeuten damit brüsten, dass PSSM ganz easy im
Alltag zu regulieren sei und selbst unbedarfte Pferdebesitzer zu
einem Kauf von PSSM Pferden raten.
Schaue ich auf meine persönliche Erfahrung mit Shodan,
dann war es lange Jahre ein Weg mit vielen Symptomen aber "ohne
Oberbegriff" - ohne Diagnose. Damals war ich
verzweifelt, weil es scheinbar keine medizinische Begründung für
all die (Schmerz-)Symptome gab und der Kampf gegen die
unsichtbaren Windmühlen so aussichtslos anmutete. Aber ich hatte
die Pflicht genau hinzuschauen und war gezwungen genau zu
beobachten und neue Wege zu testen.
Heute bin ich zum Teil arg erschrocken, welche
Pauschal-Anweisungen mit einer Vehemenz gegeben werden, nur - und
ich verwende das Wort hier ganz bewusst "nur" - weil eine
"Genetische Dispostion" gefunden und diagnostiziert wurde und
damit alles klar zu sein scheint.
Puh - immer wieder erschreckt mich zum Beispiel auch der Hinweis, dass PSSM Pferde UNBEDINGT und IMMER trainiert werden müssen. Es erfolgt häufig überhaupt kein Hinweis auf die Umstände. Ich las letztens sogar, dass bei PSSM Pferden, der CK Wert ja schliesslich immer zu hoch sei und daher das Training unabhängig der Muskelschäden durchzuführen sei. (mich gruselt es bei der Vorstellung, welche Schmerzen das Pferd wohl durchstehen muss, nur weil sein Besitzer dazu getrieben wird, dass PSSM Pferde täglich in die Bewegung zu zwingen. )
PSSM ist eine Gen-Mutation im Bereich des
Kohlenhydrat-Stoffwechsels!
Die betroffenen Pferde können weit
weniger Kohlenhydrate in der Fütterung tolerieren als nicht
betroffene Pferde. Bei zu hohem Anteil an
Polysaccariden im Futter zeigen sich Symptome.
Natürlich
steckt noch viel mehr hinter dem Begriff PSSM;
nehmen wir diese Aussage erst einmal als Einstieg.
Neben dieser Gen-Mutation sind Pferde mit der
Genmutation PSSM trotzdem in erster Linie weiterhin Pferde!
- Pferde sind, aufgrund der nicht vorhandenen Gallenblase,
nicht auf die plötzliche Zufuhr größerer Mengen Fett
eingerichtet. Auch ein PSSM Pferd bitte NIEMALS in
"Fett" ertränken! Öl immer mit Bedacht und langsam
steigernd dem Futter zugeben. Ein zuviel an Öl/Fett schadet
auch dem PSSM-Pferd!
Öl ist ein Energielieferant! Bei der Fütterung gilt es immer zu beachten, dass nur so viel Energie über das Futter ins Pferd soll, wie auch Energie verbraucht wird. Stichwort: leistungsangepasste Fütterung. - Auch PSSM Pferde haben nicht zwangsläufig erhöhte
Leberwerte! Erhöhte Blut-Leberwerte zeigen an, dass
der Lebersstoffwechsel überlastet ist. Das jeweilige Pferd
wird mit Futter und/oder der geforderten Leistung, der Haltung
etc. überfordert. Die Genmutation PSSM führt jedoch nicht
zwangsläufig zu einer erkrankten Leber. Erhöhte Blutleberwerte
zeigen, dass für das betroffene (PSSM) Pferd noch nicht die
optimale Versorgung gefunden wurde. Es muss gesucht werden und
es müssen Änderungen im Management her!
Ein Grund für erhöhte Leberblutwerte bei PSSM Pferden ist häufiger der zu hohe Fett-/Ölanteil in der Fütterung. - Das klassische Symptom bei nicht
angepasster Fütterung eines PSSM Pferdes ist die
verspannte Muskulatur. Ein verspannter Muskel wird
nicht richtig (mit Sauerstoff) versorgt und kann daher keine
Energie für die "Entspannung" in den Muskel befördern. In der
Folge entsteht ein Muskelschaden.
Diese Muskelschäden spiegeln sich zum Beispiel im Blutparameter CK (Creatin-Kinase) wieder.
Es gilt jedoch zu unterscheiden, ob wir in einem physiologischen oder in einem pathologischen Bereich liegen.
Die Muskulatur an sich ist ein Wunderwerk der Natur. Die Muskeln erlauben durch Energieumsetzung die Bewegung eines Lebewesens. Muskulatur an sich passt sich unfassbar schnell den Gegebenheiten an, sprich reagiert sehr schnell und gut auf Training.
Training wiederum besteht aus 2 Komponenten: Trainingsreiz und der nachfolgenden Ruhepause. (siehe: Was ist ein Trainingsreiz.)
Der eigentliche Trainingszuwachs bezogen auf die Muskulatur, also die "Vergrößerung des Muskels verbunden mit mehr Leistungsfähigkeit", erfolgt in der Regenerationsphase.
Beim effektiven Muskeltraining entstehen in der Phase, in der Trainingsreize gesetzt werden, minimale Muskel"schäden". In der anschliessenden Heilungsphase werden durch sehr unterschiedliche Maßnahmen des Organismus, die zukünftige Leisstungsfähigkeit des Muskels erhöht.
Nach einem deutlichem Trainingsreizes sind die CK Werte im Blut naturgegeben erhöht. Der höchste Wert wird ca 6 Stunden nach der Leistung festgestellt und benötigt ca 2 bis 3 Tage (in Abhängigkeit des Trainingsmaßes) um auf das Normalniveau zurückzukehren.
Grundsätzlich gilt in der Trainingslehre folgende Richtlinie: wird ständig in diese Heil- oder Regenerationsphase erneut "hineintrainiert" wird die Leistungsfähigkeit immer schlechter!
Natürlich gilt auch für PSSM Pferde: keine Leistung verlangen, solange der CK Wert noch völlig erhöht ist! Es ist sehr hilfreich zu wissen, warum bei PSSM Pferden Muskelschäden entstehen. Und trotzdem funktioniert bei PSSM Pferden die Anatomie nicht gänzlich anders als bei Pferden ohne diese Genmutation. Die Zwangs-Bewegung eines Muskels mit Muskelschäden erzeugt Schmerzen und führt zu weiteren Muskelschäden!
Es gibt keine PAUSCHALaussage, wieviel Bewegung bzw. Training das jeweilige Pferd verkraftet oder benötigt. Bei einem PSSM Schub kann die sonst so geniale Offenstall-Haltung ein Problem darstellen: muss das PSSM Pferd einem ranghöherem Pferd ausweichen, kann es vielleicht schon der eine Schritt zuviel sein, den der Muskel genau in diesem Augenblick nicht leisten kann.
Bei PSSM Pferden ist sehr genau die Fütterung und die geforderte Bewegung aufeinander abzustimmen. Heu allein enthält bereits (in Abhängigkeit der enthaltenen Grassorten) Kohlenhydrate: PSSM Pferde, die nur mit Heu gefüttert werden, sind im direkten Vergleich mit anderen (nicht betroffenen) Pferden häufig auffallend leistungsfähiger: sprich PSSM Pferde sind effizienter in der Ausnutzung der durch die Fütterung (z.B. nur in Heu) bereitgestellten Energie. - PSSM ist erst einmal so etwas wie ein "Oberbegriff":
Es besagt eigentlich nur wenig über die individuellen
Symptome, nichts über die individuellen Haltungsbedingungen
und Umstände: es kann daher KEINE
allgemeingültige Fütterungsregel für PSSM Pferde geben!
Es kann Vermutungen geben, dass die ein oder andere Einzelkomponente eventuell problematisch sein könnte. Aber bitte lassen Sie sich nicht einreden, dass ALLE PSSM Pferde bestimmte Futterpflanzen nicht vertragen. Schauen SIE bei IHREM Pferd hin!
07. Januar 2015
Die letzten Blutbilder richtig richtig gut - fast lehrbuchmäßig perfekt.
Seine Fitness, Ausstrahlung und vor allem sein Augenausdruck prima.
Die letzte Stallrunde am Dienstag abend gegen 24 Uhr unauffällig und
Mittwoch morgen lag
Shodan auf seiner Liegestelle in Seitenlage: also in typischer
Tiefschlaflage.
Shodan schlief jedoch nicht, sondern war
gestorben.
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Regenbogenbrücke
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Letzte Aktualisierung: 17.12.2016
Gefahr der Überforderung
Leider wehren sich nicht alle Pferde bei Überforderung
überaus deutlich. Auch Shodan hat sich eher zaghaft gemeldet:
Buckeln hat er nur angetäuscht, Überreaktionen eigentlich
nur in kleinen Panik-Attacken gezeigt, die vertrauensvolle
Mitarbeit aber ziemlich eingeschränkt.
Für Außenstehende galt ich in dieser Zeit als nicht
konsequent genug: mein Pferd würde nur testen. Mein Bauchgefühl
sagte mir aber, das er bei dem verspannten Rücken nicht
laufen und arbeiten könne. Er war beim Anreiten viel
zu leistungsbereit als das er sich "einfach nur"
blöd zeigt. Da musste etwas dahinter liegen.
Auch wenn ich niemals erfahren werde, ob ich ggfs. auch früher mehr von Shodan
hätte verlangen können. Heute
freue ich mich, dass er trotz der Rückenprobleme nie
das Vertrauen in mich verloren hat, weiterhin unglaublich
menschenbezogen ist und heute gerne die geforderten Aufgaben
angeht.
Lieber langsamer vorankommen als übertreiben!
Gefahr der Unterforderung
... und nun kommt die menschliche Psyche ins Spiel. Die Erfahrung
jahrelang mit einem chronisch kranken Pferd zu trainieren,
kann große Probleme aufwerfen.
Man ist geneigt, das
Pferd in Watte einzupacken und möglichst alle schädlichen
Einflüsse abzuwehren.
Die Gefahr, dem Pferd zu wenig
zuzutrauen und es sogar zu langweilen ist groß.
Wie
überwindet man dieses ängstliche Bauchgefühl,
wie werden effektiv Trainingsreize gesetzt?
» Zwischen
Langeweile und Überforderung: das richtige Trainings-Maß
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